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 Wieverfastelovend im Altenberger Hof

Plakat Wieverfastelovend15. Februar 2007

Entdeckt!
Das Wieverfastelovend-Gen!

Kölner Stadt-Anzeiger
(von Anja Katzmarzik)

43 000 feierten Weiberfastnacht in der Altstadt. Aber mindestens doppelt so viele schunkelten in Veedeln und Bürgerzentren. Mütter jeden Alters nämlich – und ihre Kinder. Ein Wiever-Report aus Nippes. Linda Hartmann weiß nicht, wie ihr geschieht. Ihr erstes Wieverfastelovend verschläft die nicht einmal drei Monate alte Neu-Kölnerin nahezu vollständig. Aber kostümiert ist sie als Mini-Piratin, und sie hat sogar – mit Mama Dorothees Hilfe – an ihrem Kinderwagen geflaggt! Und mit dem ist hier im Altenberger Hof, im Gegensatz zur Altstadt, sogar ein Durchkommen – KinderwagenParkplatz inklusive. Wieverfastelovend im Nippeser Bürgerzentrum. Pünktlich um 11.11 Uhr erscheinen die Familien, meist in Abwesenheit der Väter. Und manch ein Mitglied der „närrischen Brut“ ist sogar quasi per Geburt jeck! Felix Heuer (drei Monate) wurde exakt am Elften im Elften geboren - und ebenso seine Oma Hildegard (52). Doch Mutter Natalie streitet jedes jecke Kalkül ab. Der Kleine sei schlicht acht Tage zu spät gekommen. Von wegen. Der Junior weiß eben, was Spaß macht, oder die Großmutter muss es irgendwie unbewusst vererbt haben: das Fastelovend-Gen. Mit einem Freundeskreis gibt die 52-jährige Logopädin immer Karnevalssamstag elf Uhr elf auf dem Wilhelmplatz ein Karnevals-Konzert. Die ganze Familie spielt Horn - und auch ein Trömmelchen ist natürlich dabei. Sonntags und montags läuft sie mit Freunden selbstverständlich vor den Zügen her als Gruppe namens „Dreivüür“ oder „Villbrass“. Fritz und Theo, die zweieiigen Zwillinge, gibt es auch nur, weil es Karneval gibt. Zumindest haben sich Mama Katrin Schumann und Papa Jörg Sudmann hier lieben gelernt. Wenn sich das nicht auf die kommenden Generationen überträgt - was dann? Und wenn diese Mütter keine Wiever sind? Wer sonst? Mit anderen Mamas aus der Rückbildungs- und Krabbelgruppe wird nun im Veedel gefeiert. „In der Stadt, das ist einfach zu laut.“ Dieser Meinung haben sich auch viele Nichtmütter angeschlossen. „Wir hatten keine Lust auf den Terrorkarneval auf dem Alter Markt“, findet Wiebke Neumann. Mit einer ganzen Gruppe ist die Geographie-Studentin (25) zum Warmschunkeln in den Vorort ausgewichen. Vielen ist das Feiern in der Innenstadt zu extrem. „Und viele kommen zu uns“, weiß Simone Mudra vom Bürgerzentrum Nippes. „Mütter, ältere Leute und Singles, die nicht alleine in der Masse rumstehen wollen.“ „Karneval von 1 bis 111“ lautet das Motto. Möglich machen das die Mitarbeiter des Hauses - freiwillig. Das Team um Hausmeister Michael Schröder legt sein ganzes Herzblut in den Tag. Und es fehlt an nichts. Kinderdisco, Kölsch, Spielmobil und Siedewurst. Was will der Jeck mehr? Anstelle der Altstädter spielt das Musikkorps der Kölner Husaren grün-gelb auf, es gibt Samba und sogar ein richtiges Trifolium: das Kinderdreigestirn aus Longerich! „Das ist nichts Konstruiertes! Das ist uns Famillich!“, sagt Schröder gerührt, und in der Scheune hakt man sich ein… „En unserm Veedel!“ Draußen, in der Sonne, stillen Mütter ihre Kinder, packen Kekse und Berliner aus. Flaschen sind hier höchstens milchig gefüllt - und gehen vor allen Dingen nicht zu Bruch. Für Familie Heuer heißt es jetzt erst einmal: Mittagsschlaf. Dann ist sie plötzlich zurück. Jetzt wird es für Kinderwagen doch noch eng. Aber echte Wiever können eben nicht anders, meint Oma Hildegard. „Wenn et Trömmelche jeiht, jöck et uns einfach en de Fööss.“

Loss mer jet durch Neppes jon, in Neppes krieje mer Spass!

Mächtige Zauberinnen und Feen
Die Großen verwandeln die Kleinen.
Großartige kleine Elefanten
 
Väterlicher Teufel
Kleines Nickerchen unter'm Fliegenpilz
 

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Im Hof
Auf bunten Wellen schwimmen erst Ballons.
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Brasilien-Feeling verbreitete die Samba-Truppe Saideira.
Fliegenpilz
Power-Kids im Pelz
Kind auf dem Tuch
Ob dieses Meer so ganz geheuer ist?
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Der Musikcorps Kölner Husaren Grün-Gelb 1895/1959
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Das Wetter ist bombig, die Stimmung auch.
Die Grün-Gelben
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Hands-up
Ladies, Hands up!
Engel mit Kind
Und noch einmal unser Schutzengel