Archiv 2008 > Interkulturelle Woche Köln 2008 vom 3. – 9. November

 Chortheater Köln „stimmt so”

7. und 8. November 2008

„AUF DER KIPPE – recycled“. Musikalische Komödie

Wie wäre es, in einer Gesellschaft zu leben, die auch für Fremde und Gestrandete einen Platz hat? Im Rahmen der Interkulturellen Woche Köln 2008 machte das Chortheater Köln „stimmt so“ mit seiner neuen Produktion „Auf der Kippe – recycled“ vor ausverkauftem Saal die Probleme Ausgegrenzter und ihren Kampf um Integration sinnlich erfahrbar. Dabei agierte das Ensemble mit Witz und Humor und verwandelte das schwierige Thema in eine heiter-kritische musikalische Komödie, an der sich das Publikum sichtlich erfreute und mit großem Applaus für die Aufführung dankte.

Die einfache Story funktioniert: Auf der Suche nach immer stärkerem Nervenkitzel hat der erfolgreiche Unternehmer Bernd Otto Siegbert Schmitt einen Freizeit-Park konzipiert, der dem Besucher (selbst-)mörderische Attraktionen bieten soll. Doch auf dem vorgesehenen Grundstück – einer Müllkippe am Rande der Stadt – lebt eine Gruppe von Menschen, die durch sämtliche Raster der Gesellschaft gefallen ist. In dem Glauben, dass diese Menschen für Geld alles täten, will Unternehmer Schmitt die „schrägen Vögel“ als Attraktion in sein Vorhaben einspannen. Doch die Müllbewohner halten eine Lektion für ihn bereit: sie lassen sich von Menschlichkeit anstelle von Machthunger und Profitgier leiten, gemäß dem Grundsatz „Wir haben nicht viel, aber was wir haben, das teilen wir“.

Die 20-köpfige Formation präsentiert seit Jahrzehnten eigene Musicals und Revueprogramme. Aus dem 1966 von Fordarbeitern gegründeten Chor unter der Leitung von Luca Lombardi (heute Komponist in Mailand) entwickelte sich der Chor Kölner Gewerkschafter, der sich später umbenannte in FCKG – Formals Chor Kölner Gewerkschafter. 2007 findet der Chor seinen neuen Namen: stimmt so – chortheater köln. Der Begriff „Chortheater“ steht für leidenschaftliche Akteure, die singen, spielen und tanzen – solistisch oder im Chor, mit Band oder a cappella.