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 Georg Schramm – „Thomas Bernhard hätte geschossen ”

Montag, 29. September 2008, 20.00 Uhr

Thomas Bernhard hätte geschossen – aber Georg Schramm bleibt in seinem aktuellen Soloprogramm nicht lange beim Konjunktiv. Er schießt: scharf und präzise, erbarmungslos. Seine bekannteste Figur, der preußische Rentner Lothar Dombrowski, wird durch die Analyse seiner unkäuflichen Beobachtungen und Bewertungen der in Deutschland bestimmenden Kräfte an den Rand des eigenen Verstandes getrieben.

Der Mann mit dem polemischen Rückgrat hat nichts mehr zu verlieren. Aufgebracht von den Äußerungen und Rechenbeispielen eines smarten Motivationstrainers macht er sich auf die Suche nach einem ultimativen Finale – für sich und einige von ihm Auserwählte: Auf den Spuren der mafiösen Strukturen im Gesundheitssystem und der zunehmenden Kapitalisierung des Alltags begegnet er dem hessischen Sozialdemokraten August, dem desillusionierten Oberstleutnant Sanftleben und einer unerschütterlichen rheinischen Frohnatur.

Kein anderer Kabarettist lässt Spaß und Ernst vor den Augen der Zuschauer so verschwimmen wie Georg Schramm. Und niemand im deutschen Kabarett setzt so konsequent auf die emotionale Ausdruckskraft seiner Figuren und ihre unfreiwillig schreckliche Komik. Regie: Rainer Pause.

Untere Abschlusslinie

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Georg Schramm
Foto: Achim Käflein