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 Henning Venske – Kabarett

Samstag, 19. Januar 2008, 20.00 Uhr

„Eins auf die Glocke, mein Herzblatt“

Venske zu Venske „Meine Vorstellung findet unter Ausschluss von Mehrheiten statt. Werbeeinblendungen gibt´s genauso wenig wie Quotenhysterie. Ich schaue mir das Publikum in aller Ruhe an, benote das Erscheinungsbild, und erst, wenn ich´s gar nicht mehr aushalte, zappe ich weiter. Unter den deutschen Kabarettisten bin ich der einzige, der kein Genie ist. Deswegen kann ich mir auch alles sparen: Schräge Dekorationen, schrilles Outfit, fetzige Requisiten, eine spannende Handlung und vor allem: die Pointen kann ich mir schon lange nicht mehr leisten, gute Pointen sind wahnsinnig euer, vor allem die, die in Deutschland hergestellt werden, fragen Sie 7 Tage, 7 Köpfe. Unbezahlbar! Und Pointen aus Korea oder Taiwan kauft mir sowieso niemand ab. Denn ich bin Deutscher. Ich bin ein Standortproblem.

Schauen Sie mich an: So sieht ein von Herrn Steinbrück persönlich gepacktes Sparpaket aus. Ich begnüge mich damit, dem Publikum mitzuteilen, was an mir hängen geblieben ist von dem, was andere Leute gesagt, geschrieben und getan haben. Paradoxes aus der Politik, exklusive Peanuts aus der Presse, Kulturfetti, Fernsehferkeleien, Gedanken über die Turbulenzen im Inneren der Blähung. Ich werde Namen nennen, denn Namen zu nennen heißt, von einer Sauerei zu reden, obwohl es immer schwieriger wird, beim Beleidigen gleichwertige Gegner zu finden. Und ich bemühe mich, den verbalen Kontostand abzurufen, und zwar mit Vorliebe nach dem Motto: Große Formulierungen bedürfen keiner Gedanken.“ – Und bei allem Ernst, Spaß macht es auch: Eins auf die Glocke, mein Herzblatt!

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Henning Venske