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Tanztheater „Die vergessenen Befreier“
Sonntag, 3. Oktober 2010, 15.00 und 20.00 Uhr
Montag, 4. Oktober 2010, 11 Uhr (Schulvorführung)
FilmInitiativ Köln und Recherche International präsentieren
im Rahmen des Afrika-FilmFestivals „Jenseits von Europa XI”
und im Begleitprogramm zur Ausstellung des NS-Dokumentationszentrums „Die
Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg”
Eindrucksvolles
Hiphop-Tanztheater mit deutschen Übertiteln in Erinnerung an die
französischen Kolonialsoldaten im Ersten und Zweiten Weltkrieg (A
nos morts)
Compagnie Mémoires Vives (Straßburg) mit Yan Gilg,
Farba Mbaye, Maeva Heitz, Sovannak Nam, Ibrahima M’Bodji, Christophe
Roser, Yassine Allouache, Mickaël Stoll
Mit Hiphop-Songs und poetischen Texten, Break-Dance und einer hinreißenden
Choreographie vor historischen Fotos und Filmausschnitten erinnerte die
Performance von Yan Gilg, Farba Mbaya, Maeva Heitz, Sovannak Nam, Ibrahima
M’bodji, Christophe Roser, Yassine Allouache und Mickael Stoll von
der „Compagnie Mémoires Vives (Straßburg) an die Millionen
Soldaten aus den französischen Kolonien, die in den beiden Weltkriegen
an vorderster Front gekämpft haben und heute weitgehend vergessen
sind.
Das Hiphop-Projekt aus den Straßburger Banlieues verweist in zeitgenössischer
Form auf ein bedeutendes, aber verdrängtes Kapitel der afrikanisch-europäischen
Geschichte.
Die Theatergruppe „Compagnie Mémoires Vives“ ist
ein Zusammenschluss von Künstler/-innen, Musiker/-innen, Historiker/-innen
und Sozialarbeiter/-innen. Seit ihrer Gründung im Jahre 1996 verfolgt
sie das Ziel, in einer von Migration geprägten Gesellschaft an vergessene
Aspekte der (Kolonial-) Geschichte zu erinnern.
Die Aufführungen im Altenberger Hof feierten ca. 300 begeisterte
Zuschauer/-innen und 270 Jugendliche bei der
Schulvorführung mit standing ovations.
Begleitend zum Programm wurde während der Interkulturellen Woche
die Ausstellung „Flüchtlinge in Köln-Nippes“ vom
gleichnamigen Arbeitskreis gezeigt. (Die Ausstellung ist gegen eine geringe
Gebühr ausleihbar, die Filme zum Selbstkostenpreis zu erwerben. Infos:
FliehKraft – Kölner Flüchtlingszentrum, Turmstraße
3–5, 2. Etage, 50733 Köln, Tel. (0221) 168 605 70)
Im Vorprogramm am 22. September wurde in Anwesenheit des tunesischen
Regisseurs Fitouri Belhiba der Dokumentarfilm „Geschichte wird gemacht“
über die Entstehung des Hiphop-Stücks von den historischen Recherchen
über die Proben bis zu den ersten Aufführungen gezeigt.
Live-Musik des Nippeser Hiphop-Netzwerks für Toleranz und
Integration sorgte für das Rahmenprogramm.
An diesem Abend zeigte auch der Arbeitskreis Flüchtlinge in Köln-Nippes
zwei Filme.
- Insiders – ein integratives Projekt, in dem
sich Jugendliche mit Migrationshintergrund musikalisch mit der Frage
„Was und wo ist Heimat?“ auseinandersetzen und
- Flüchtlingsfrauen in Köln-Nippes –
Fluchtmotive, Heimatverlust, Schutz vor Verfolgung, Wirklichkeit und
Lebensumstände im bundesrepublikanischen Alltag.
Reaktionen von Schüler/-innen
Reaktionen einer Berufskolleg-Klasse auf die Vorführung des Hiphop-Tanztheaters
„Die vergessenen Befreier“ am 4. Oktober 2010 in Köln
(Bürgerzentrum Nippes – Altenberger Hof)
Es handelt sich um 19 Schühler/-innen einer Höheren Handelsschule
(Unterstufe) im Alter von 17 bis 19 Jahren, knapp die Hälfte mit
Migrationshintergrund. Insgesamt waren fast alle – auch die „Bio-Deutschen“
– ziemlich begeistert. Vier Tage nach der Auffürung mussten
sie im Unterricht folgende Frage schriftlich beantworten: „Welche
Szene werden Sie am längsten behalten, und warum?“
Hier ein Überblick über die Antworten:
- 6 Schüler/-innen: Die Szene mit den alten Nordafrikanern, die
von ihren Erlebnissen erzählen. Weil das so authentisch war, weil
die so gelitten haben, weil der eine geweint hat, weil sie von den Jungen
verlacht werden. Ein Schüler marrokanischer Herkunft sagte, sein
Opa hätte genauso ausgesehen, hätte auch so ein zerknittertes
Gesicht gehabt. (Diese hohe Zahl von Schüler/-innen hatte ich nicht
erwartet; es beeindruckt mich und macht mich nachdenklich.)
- 3 Schüler/-innen: Die Szene über die 23 Resistance-Mitglieder.
Weil sie so mutig waren, weil sie richtig entschlossen gegen die Nazis
gekämpft haben.
- 3 Schüler/-innen: Am Schluss die Szene mit den schwarzen Straßenkehrern.
Weil sie selber bei einem Paris-Besuch das auch so gesehen haben, weil
das eine realistische und kritische Darstellung der heutigen gesellschaftlichen
Situation von Schwarzen in Frankreich ist.
- 3 Schüler/-innen: Ziemlich am Anfang die Szene mit den sogenannten
Unruhen in den Banlieus von Paris. Weil sie das damals in den Medien
mitbekommen haben, weil die Polizei sehr krass gegen migrantische Jugendliche
vorgegangen ist.
- 2 Schüler/-innen: Die Szene des „Dialogs“ des schwarzen
Franzosen mit einem Gendarm. Weil es schauspielerisch sehr stark war,
weil es so krass, aber auch interessant war, was da aus diesen Büchern
(Kolonialiteratur mit rassistischen Beschreibungen der Kolonisierten)
vorgelesen wurde.
- 1 Schülerin: Die Texte über die enorme Belastung, aber
auch den massiven Einsatz der Frauen im Krieg. Weil sonst zu wenig davon
gesprochen wird.
Weitere Informationen:
- Ausstellungsprojekt „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg”:
www.3www2.de
- Programm des NS-Dokumentationszentrums: www.nsdok.de
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Aufführung „Die vergessenen Befreier“ |
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Regisseur Fitouri Belhiba (mitte), Karl Rössel (rechts)
und Lutz Gräfe |
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Aufführung „Die vergessenen Befreier“ |
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Aufführung „Die vergessenen Befreier“ |
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Aufführung „Die vergessenen Befreier“ |
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Diskussion nach der Aufführung |
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Aufführung „Die vergessenen Befreier“ |
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Aufführung „Die vergessenen Befreier“ |
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Regisseur Fitouri Belhiba (rechts) und sein Dolmetscher Lutz
Gräfe |
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Live-Musik des HipHop Netzwerks für Toleranz und Integration |
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Live-Musik des HipHop Netzwerks für Toleranz und Integration |
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