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 Matthias Deutschmann

Matthias Deutschmann

Foto: © Albert Josef Schmidt

Sonntag, 7. Oktober 2012

Matthias Deutschmann. „Solo 2012“. Kabarett.

Matthias Deutschmann ist Kabarettist – und hat ein Problem. Der Kabarettist, behauptet er, entlarve den Kleinbürger. Allerdings mache der inzwischen – da die Intellektuellen genug davon genossen, es über hätten und daheim blieben – sein ganzes Publikum aus. Der Intellektuelle frage mithin den Kleinbürger, warum um alles in der Welt er bloß ins Kabarett gehe, das doch einzig dazu diene, ihn zu entlarven.

„Weil der Kabarettist der einzige ist, der einen Neger noch Bimbo nennen darf“, sagt der Kleinbürger. Das ist die Dialektik der Aufklärung, sagt Deutschmann.

Lacht da jemand? Den Witz muss man nicht verstehen (wollen). Er verstehe auch nicht jeden Abend jeden Witz, sagt Deutschmann. Er höre aber immerhin zu.

Zuhören ist ihm im Übrigen eine Leidenschaft. Deutschmann ist Opernhörer. Das schult! Er spricht über Wagners „Parzival“, spielt „Tannhäuser“ dazu und erklärt, das sei die Ouvertüre in der Guttenberg- Variante. (Der Vater – auch ein Witz, den man sich erhören muss.)

Insgesamt machte Deutschmann etwas, was angeblich nicht mehr möglich und nicht zeitgemäß und erst recht nicht mehr so wahnsinnig gut ist, und da schau (hör) her: Politisches Kabarett, das ist es! So geht es!

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